Domaine des Bernardins, Beaumes de Venise
Wie viele andere Dörfer in der Region stellt Beaumes de Venise seit der Römerzeit Wein her, doch seine Besonderheit rührt von der Herstellung eines natürlichen Süßweins her.
Plinius der Ältere (23-79) schrieb: „Der Muscat wird seit langem in Balme angebaut und ergibt einen bemerkenswerten Wein". Seit dieser Zeit ist die Geschichte des Muscat de Beaumes nie stehen geblieben: Die Muskatplantage belieferte Papst Clemens V. in Avignon, dann verkosteten die Größen des Königreichs wie Henri IV. den Muscat.
Seit fünf Generationen in Familienbesitz, zeugt eine Flasche Muscat aus dem Jahr 1847 von der langen Tradition des Weinguts. In der Domaine des Bernardins begann man Anfang des 19. Jahrhunderts mit der Weinherstellung. Das ehemalige Anwesen der Bernardins-Mönche wurde in ein Weingut umgewandelt. Dann war Louis Castaud der erste, der über das fast vollständige Verschwinden der traditionellen Weinproduktion des Dorfes alarmiert war und erhielt 1945 nach 10 Jahren harter Arbeit und Hartnäckigkeit die Bezeichnung Muscat de Beaumes de Venise.
Seiner Familie gelang es, die Domaine des Bernardins zum Blühen zu bringen, indem sie Know-how und Tradition miteinander verband. Heute stellen seine Enkelin Elisabeth, ihr Mann Andrew Hall und ihr Sohn Romain diesen Wein her, der Teil der Familiengeschichte ist.
Kleine Anekdote über den Muscat:
Der kleine Satz auf der Halskrause „Que ben Beura, Diéu Veira" bedeutet: Wer gut trinkt, wird Gott sehen. Dieses Sprichwort in provenzalischer Sprache hat seinen Ursprung in der Anwesenheit der Päpste in Avignon. Damals waren die päpstlichen Herrscher und ihre Höfe große Muscat-Liebhaber. Sie tranken aus dunklen Kelchen, in denen man den Boden erst erkennen konnte, wenn der Muskat vollständig ausgetrunken war. Auf dem Boden des Gefäßes befand sich dann ein Bildnis eines Heiligen oder eines Gottes.
Domaine des Bernardins
138 Avenue Gambetta
F-84190 Beaumes de Venise